Ehemalige Dorfschule von Mammelzen

Von 1846 an diente ein angemietetes Zimmer von 210 qm im Haus von Wilhelm Link in Mammelzen als Schulersatz. Die Miete dafür betrug 9 Taler pro Jahr.
Die erste Dorfschule wurde im Jahr 1858 im Ortsteil Hüttenhofen als gemeinsames Projekt der ehemalig selbstständigen Ortsgemeinden Mammelzen, Hüttenhofen und Reuffelbach gebaut. Die Lehrerfamilie wohnte im Erdgeschoss, das einzige Klassenzimmer, in dem alle Schuljahre vom 1. bis zum 8. Schuljahr unterrichtet wurden, befand sich im Obergeschoss.
Diese damals ungewöhnliche Geschossaufteilung mit dem Klassenraum im Obergeschoss statt im Erdgeschoss lässt darauf schließen, dass man in den Wintermonaten die Heizungswärme des Erdgeschosses dazu nutzen wollte, das Obergeschoss mit zu beheizen. Denn Wärme steigt bekanntlich nach oben und Kohlen waren zur damaligen Zeit teuer. Damals musste jedes Kind pro Tag ein Brikett zur Schule mitbringen.
Welche Lehrerinnen oder Lehrer ab 1858 in der Schule in Mammelzen eingesetzt wurden, ist in der Schulchronik verzeichnet. Als Lehrerin hatte man es früher besonders schwer. Denn in Deutschland galt bis in die 1950er Jahre das sogenannte Lehrerinnen-Zölibat. Dieses Gesetz schrieb vor, dass Lehrerinnen keine Ehe eingehen und keine Familie gründen durften.
Nach Baufälligkeit der alten Schule beschloss der Gemeinderat im Jahr 1956 den Bau einer neuen Schule. Als neuer Standort wurde eine Wiese in der Siegener Straße nur unweit der Bundesstraße im Ortsteil Hüttenhofen gewählt. Da sich der Ortsteil Hüttenhofen quasi in der Mitte von Mammelzen befindet, hatte kein Schulkind einen unverhältnismäßig langen Schulweg zurückzulegen.
Die neue Schule wurde mit zwei Klassenzimmern und einem Gemeinschaftsraum geplant. Der Unterricht des 1. bis 4. Schuljahres wurde im ersten Klassenzimmer, der des 5. bis 8. Schuljahres in dem weiteren Klassenzimmer abgehalten.
Nach nur zweijähriger Bauzeit konnte die neue Schule bereits 1958 den Betrieb aufnehmen. Ernst Meyer, Hauptlehrer der Schule, wohnte in einem neu erbauten Wohnhaus, das an das Schulgebäude anschloss. Von Ernst Meyer wird berichtet, dass er dem Spruch „keine Feier ohne Meier“ sehr zuträglich gegenüber stand.
1973 wurde der Schulbetrieb nach Altenkirchen verlegt und die Schule in Mammelzen geschlossen.
Das ehemalige Schulgebäude dient der Ortsgemeinde heute als Dorfgemeinschaftshaus.


Die auf dieser Seite veröffentlichten Fotos zeigen Impressionen der beiden Schulen und Schulkinder in Mammelzen.
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