
Landwirtschaft in Mammelzen
Die Landwirtschaft bildete früher oft die einzige Einnahmequelle und Ernährungsgrundlage einer Familie. Die Arbeit auf den Feldern war hart und bestimmte den Alltag.
Wiesen wurden noch per Hand mit der Sense gemäht und das Korn mit Dreschflegeln gedroschen. Kühe, Ochsen und Pferde wurden vor Pflüge und Wagen gespannt, um Felder zu ackern und die Ernten einzufahren. Maschinen und technische Hilfsmittel waren nur wenig vorhanden und teuer.
Für einen Hektar Kartoffeln ernten zu können, musste ein Landwirt um die Jahrhundertwende etwa 320 Arbeitsstunden aufwenden, heute werden dafür nur noch 25 Stunden benötigt.
Um das damals notwendige Arbeitspensum erfüllen zu können, mussten die Kinder bei der Ernte helfen. Früher wurden die Sommerfreien deshalb als sogenannte Ernteferien der Erntezeit von Heu und Getreide angepasst. Und die Herbstferien wurden als Leseferien in die Zeit der Kartoffelernte gelegt.
Auch hatten es die Landwirte früher nicht leicht. Wenn ein Familienoberhaupt starb, wurden die Landflächen zu gleichen Teilen auf die Kinder aufgeteilt. Denn auch in Mammelzen galt bis Anfang der 1900er Jahre die Erbfolge der Realteilung, Testamente gab es nicht. Die durch das Erbe zerstückelten Landflächen konnten die Familien nur dann ernähren, wenn weiteres Land dazugekauft wurde. Doch bei den Banken gab es wegen fehlender Bonität oftmals keine Kredite, so dass sich das Geld dafür auf dem Wuchermarkt mit horrenden Zinssätzen geliehen werden musste. Es wird berichtet, dass viele Landwirtsfamilien in den Hungerjahren 1815/17 und 1846/47 in den Wintermonaten regelrecht am Hungertuch genagt haben und in dieser Zeit ein immenser Anstieg an Zwangsvollstreckungsmaßnahmen zu verzeichnen war. Dies war ab dem Jahr 1864 die Geburt der Genossenschaften durch Friedrich-Wilhelm Raiffeisen, die den Landwirten ein menschenwürdiges Dasein ermöglichten. Unter dem Motto „einer für alle, alle für einen“ wurden Maschinen angeschafft, die an die einzelnen Mitglieder verliehen wurden und Kredite zu Niedrigzinsen vergeben.
Ab etwa 1920 hielten Traktoren in der Landwirtschaft Einzug. Doch so mancher Landwirt arbeitete noch bis in die 1960er Jahre mit Tieren, weil er sich keinen Traktor leisten konnte.
Die Industrialisierung und der technische Fortschritt haben das Landleben grundlegend verändert. So wandelte sich Mammelzen nach dem 2. Weltkrieg von einem landwirtschaftlich geprägten Dorf zu einer Wohngemeinde.
Die hier veröffentlichten Fotos zeigen Impressionen der früheren Landirtschaft in Mammelzen.
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