Weiher von Mammelzen

Der einstige Mammelzer Weiher, der im Herbst 2023 stillgelegt wurde, war Vereinsgewässer des Angelsportvereins ASV Mammelzen. Grund der Stilllegung ist die K 36, die unmittelbar am Weiher in Richtung Sörth vorbeiführt. Der Weiher hatte sich über die Jahre in Richtung Kreisstraße ausgedehnt, sodass der gesamte Uferbereich entlang der Kreisstraße saniert werden musste. Um das zukünftig zu verhindern, musste der Gewässerspiegel laut behördlicher Anweisung um zehn Zentimeter abgesenkt werden. Da der Weiher dadurch aber nicht mehr die notwendige Tiefe für die Erhaltung eines ökologischen Gleichgewichts erfüllte war geplant, den Weiher durch Abtragung der Bodenschicht auszubaggern.
Doch fiel der Weiher den immensen Kosten zum Opfer, die für die Instandsetzung des Gewässers aufgebracht werden sollten. Ursächlich von 600.000 Euro ausgehend, ergab eine im Jahr 2025 durchgeführte Kalkulation, dass für die Sanierung des Weihers die immense Summe zwischen 1,5 und 1,8 Millionen Euro aufgebracht werden müsste. Da die Gemeinde eine solch hohe Summe nicht aufbringen konnte, ergab sich nach Abwägung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses die einzig logische Konsequenz, den Weiher stillzulegen.
Auch mehrere Optionen einer Kostenreduzierung, die in Betracht gezogen wurden, konnten nicht den Sinn und Zweck der notwendigen Maßnahmen erfüllen. Statt der Sanierung des Angelgewässers gibt es nun Überlegungen, ob die Fläche zukünftig als Rückhaltefläche für die Stadt Altenkirchen genutzt werden kann und die Fläche als Hochwasserrückhaltebecken weiter genutzt wird. Am Standort des Weihers soll zukünftig ein Rundwanderweg mit Sitz- und Erholungsflächen angelegt werden.
Gebaut wurde der Mammelzer Weiher in den Jahren 1974 und 1975, denn regelmäßige Überschwemmungen des Sörther Bachs und dessen Bachverlauf bewirkten die Entstehung einer mit Disteln bewachsenen Sumpflandschaft. Auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Horst Schäfer beschloss der Gemeinderat am 20. August 1973 deshalb den Grundstücksankauf des Sumpfgeländes in einer Größe von 21.000 qm zur Verwirklichung des Mammelzer Weihers, der als Stauweiher und Überlaufbecken ausgeführt werden sollte. Doch vor dem Bau galt es noch, verschiedene Hürden zu überwinden. So musste der Bachdurchlass an der Bundesstraße B 256 vergrößert und die Trassenführung der Kreisstraße in Richtung Sörth von der Straßenverwaltung angepasst werden.
Für die Ausschachtungsarbeiten hatte man die Unterstützung einer Bundeswehr-Pionierabteilung eingeplant, die vom 1. bis zum 21. August 1974 in Mammelzen eine Übung durchführen wollte. Bei einer Ortsbesichtigung stellte sich jedoch heraus, dass die Bundeswehr nicht über die notwendigen Geräte verfügte, um die Arbeiten im Sumpfgelände ausführen zu können.
Durch persönliche Kontakte des damaligen Ortsbürgermeisters mit der Baugesellschaft Greskowiak aus Siegburg konnte diese für die Ausführung aller notwendigen Arbeiten zum Bau des Weihers gewonnen werden. Als Lohn wurde der Baugesellschaft ein 12.000 qm großes Grundstück in der Emil-Reinert-Straße zum damaligen Wert von 40.000 DM überschrieben.
Anfangs verliefen die Ausschachtungsarbeiten wie geplant, doch schon nach etwa einem Meter Bodenabtrag versank die eingesetzte Moorraupe im Schlamm, so dass die ursächlich geplante Gewässertiefe nicht erreicht werden konnte, was aber die geplante Funktion als Weiher und als Überlaufbecken nicht beeinträchtigte.
Im September 1975 konnte man bereits das Einweihungsfest des Weihers feiern, der schon bald in den Medien als Wahrzeichen von Mammelzen bezeichnet wurde. 1975 war auch Gründungsjahr des Angelsportvereins ASV Mammelzen, der sich um die Wartung und Instandsetzung des Weihers und des Geländes kümmerte und dem der Mammelzer Weiher bis zur Stilllegung als Angelgewässer diente.

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Fotos vom Mamelzer Weiher vor der Stilllegung

Fotos vom stillgelegten Weiher 2025

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